Jacobite History est. 2010

Die Darstellungsgruppe Jacobite History vereint zwei historische Darstellungen:
La compagnie des grenadiers du régiment Royal Écossois ist die Darstellung der Grenadiere des Regiments Royal Écossois. Der Zeitrahmen umfasst die Jahre von 1744—1762.
A Lochaber Clan ist die Darstellung der sogenannten Highland Gentry, frei übersetzt mit niederem Adel vom gleichen Blute des Clan Chiefs. Der Zeitrahmen umfasst die Jahre von 1725—1762.
Im Vordergrund der beiden Darstellungen steht die einzigartige Kultur der schottischen Gälen, deren Lebensweise nach der Schlacht von Culloden einer dramatischen durch das hannoveranisch-englische Königshaus aufgebürdeten Wandlung unterlag. Die Kultur der schottischen Highland Clans wurde seit jeher mündlich überliefert und spiegelt sich in Geschichten und Liedgut wider. Obwohl sich die Darstellungsgruppe Jacobite History nennt, stellen sie keine Jakobiter als solche dar — sie zeigen die Lebensweise in Schottland, Irland und England zur Zeit der Jakobiter.
Régiment Royal Écossois


Das Regiment "Royal Écossois" (1744–1762) wurde von Lord John Drummond (1714–1747) für den König von Frankreich, Ludwig XV. (1710–1774) aufgestellt, der den Jakobiten-Aufstand von 1745 unterstützte. Die Offiziere des Regiments waren ausnahmslos Schotten, meist aus den Highlands, so wie auch die meisten der anderen Dienstgrade, zumindest in den ersten Jahren des Regiments. Später, während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763), dienten auch Soldaten aus deutschen Landen und anderen Nationen in den Mannschaftsdienstgraden des Regiments.

Die Royal Écossois kämpften 1746 in der Schlacht von Culloden für den jakobitischen Prinzen und Thronanwärter Charles Edward Stuart (1720–1788), auch bekannt als Bonnie Prince Charlie, der den britischen Thron für das Haus Stuart beanspruchte. Die Schlacht von Culloden endete in einem Desaster mit unzähligen Verlusten auf Seiten der Jakobiten. Die das Massaker überlebenden Soldaten der Royal Écossois wurden entweder auf dem Schlachtfeld gefangen genommen oder ergaben sich den Regierungstruppen bei Inverness. Da sie reguläre Soldaten der französischen Armee waren, wurde ihnen Pardon gewährt und man schickte sie zurück nach Frankreich.
Einsatz in Deutschen und Hessischen Landen
In den Anfängen des Siebenjährigen Krieges, zwischen 1756 und 1760, wurden die Royal Écossois, als Teil der "Brigade Irlandaise", zwischen verschiedenen Garnisonen entlang der Kanalküste hin und her versetzt, und bedrohten so Britannien mit einer Invasion. Nach dem "Annus Mirabilis" von 1759, in dem die Briten das französische Amerika (Nouvelle France) eroberten, wurde die Mehrheit der Irischen Brigade, darunter auch die beiden schottischen Regimenter, zur französischen Armee Marshal De Broglies nach Deutschland entsandt, wo sie 1761 Marburg (Hessen) verteidigten. In der Schlacht von Vellinghausen (1761) gerieten die Royal Écossois, als Teil der unterlegenen französischen Armee, in alliierte Gefangenschaft. Im Jahre 1762 wurde das Regiment aufgelöst.
Der Tartan der Royal Écossois

Da die historischen Quellen keine eindeutige Antwort darüber geben, ist es lediglich eine begründete Vermutung, daß die Grenadiere des Regiments Royal Écossois den persönlichen Tartan von Lord John Drummond (1714—1747) trugen.
Der Tartan der Darstellungsgruppe ist eine Rekonstruktion des persönlichen Tartan von Lord John Drummond, Begründer und Colonel des Regiments Royal Écossois, und ist auf einem Gemälde zu sehen, das von dem italienischen Hofmaler Domenico Duprà in 1739 gemalt wurde. Das Gemälde von Lord John Drummond, das in den National Galleries of Scotland in Edinburgh ausgestellt ist, diente als Inspiration für R.L. Heil, der den Lord John Drummond Tartan in 2013 rekonstruierte.

Die Darsteller der Grenadiere der Royal Écossois tragen den Tartan von Lord John Drummond voller Stolz als den Tartan ihres Regiments.
Tartan Design & Consultancy
Auch ist es möglich über Anfrage an die Darstellungsgruppe & R.L.Heil eigene, historisch korrekte Tartans anfertigen bzw. rekonstruieren zu lassen.
A Lochaber Clan
Da die Darstellungsgruppe im wirklichen Leben keinem Clan angehört, wurde für die zivile Darstellung ein Name gewählt, der lediglich einen Hinweis darauf gibt, in welchem Gebiet des schottischen Hochlandes sich die Gruppe verortet.
Die Darstellung ist nicht nur auf die Kleidung und die Waffen aus dem schottischen Hochland ausgerichtet. Vielmehr sind wir darum bemüht ein allumfassendes Bild des Lebens der Gälen aus dem Schottland des 18. Jahrhunderts zu zeigen. Im Fokus unserer zivilen Darstellung steht der niedere Adel aus dem schottischen Hochland, dessen Ursprung in der altertümlichen Stammeskultur der Bergschotten liegt.
Die freundschaftlichen Bande, die lange Zeit zwischen dem Adelsgeschlecht Hessen-Kassel und einigen schottischen Clans gepflegt wurden, geben Auskunft darüber, weshalb die Gruppe mit dieser Darstellung auch in deutschen Landen unterwegs ist.
Webseite der Darstellungsgruppe:
Hessen & Schottland
Es gab im Laufe des 18. Jahrhunderts immer wieder Berührungspunkte zwischen Schottland und Hessen.
1746 waren hessische Regimenter als Subsidientruppen von England angeworben worden, um in Schottland unter dem Befehl des Herzogs von Cumberland gegen die Jacobiten eingesetzt zu werden. Das hessische Kontingent wurde vom Erbprinzen Friedrich befehligt (dem späteren Landgraf Friedrich II.) Und bis heute werden die hessischen Soldaten und der Erbprinz, obwohl sie Feinde waren, in Schottland verehrt. Der Grund war nicht nur das imposante Auftreten, die eiserne Disziplin, sondern vor allem das untadelige Betragen, die Ritterlichkeit und der Respekt den die Hessen ihren Gegnern und vor allem auch der Zivilbevölkerung entgegenbrachten. Prinz Friedrich, so wurde berichtet, legte sich auch ohne Bedenken mit seinem Vetter dem Herzog an, indem er ihm unmissverständlich mitteilte, das er allein entscheiden würde, ob militärische Manöver sinnvoll seien, und dass er letztlich nur seinem Vater (dem Statthalter) und seinem Onkel (dem Landgrafen) Rechenschaft schuldig sei. Darüber hinaus ließ er auch verkünden, dass er und seine Hessen hier seien um einen Krieg zu führen, er wird aber keinesfalls im Namen der englischen Krone foltern oder hinrichten.
Am Massaker von Culloden und der darauffolgenden Menschenjagd beteiligten sich die Hessen nicht.

15 Jahre später, 1761, standen sich - wie der Zufall es wollte - genau diese hessischen Regimenter, die in Schottland kämpften den ehemaligen Jakobiten, die nun in französischen Uniformen ihren Dienst taten in einer letzten Auseinandersetzung in Marburg gegenüber. Auch wenn die "Royal Ecoissois" an diesem Tag einen Sieg erringen konnten, für den siebenjährigen Krieg war dieser Sieg bedeutungslos und schließlich gerieten die tapferen Schotten wenig später, nach der Schlacht von Vellinghausen in Gefangenschaft.

Zudem waren in Kassel und Hessen auch immer wieder Reisende aus Schottland zu Gast, wie James Boswell, einer der bekanntesten Reiseschriftsteller seiner Zeit. Boswell wurde persönlich vom Landgrafen Friedrich II. empfangen, durch die Sammlungen und Gärten geführt und der Landgraf ließ sich mit dem bewanderten Mann sogar auf philosophischen Diskussionen ein.

Gruppenleiter
